Lange war es ruhig in meinem Blog über die Geburtenstorys gewesen, jedoch hat mich die wunderschöne Geburt von Matz wieder dazu inspiriert einen Blogartikel zu schreiben und die Geschichte mit euch zu teilen!
Lieber Matz ,
während du noch in deiner Einnistung- und Embryonalzeit warst, haben deine Mama und Papa sich mit mir in Verbindung gesetzt.
Damals noch aus ihrem Van in Neuseeland, während es super stark regnete, hatten wir unser erstes richtiges Kennlernen per Videocall. Wie sich dadurch unsere Verbindung schon im Vorfeld herausstellte, war sehr amüsant. Da deine Mama auch Hebamme ist, gab es über einen gemeinsamen Freund eine Kontaktherstellung und wir konnten uns kollegial austauschen.
Mit deinem Papa hatte ich ein ganz anderes Kennenlernen. Zwar auch über den gemeinsamen Freund, aber mehr im privaten und feierlichen Raum. Dass das genau die zwei Menschen sind, die zusammen auf diese wundervolle Neuseelandreise gegangen sind und mit dem wohl schönsten Proviant wieder nach Deutschland zurück kehrten, verstand ich erst nach diesem Termin. Und so schloss sich der Kreiß. Auch sehr schön für mich, weil ich genau ab diesem Zeitpunkt auch deine Reise begleiten durfte.
In regelmäßigen Abständen traf ich deine Eltern, um gemeinsam zu schauen, wie es dir in Mamas Bauch ging. Eine wundervolle und unkomplizierte Schwangerschaft durftest du in Mamas Bauch erleben. Als es dann langsam dem Ende zu ging und die weitere Reise auf Mutter Erde weiter gehen sollte, wurde es ganz typisch deutsch ungeduldig. Doch du, als kleiner Kiwi, hast dich nicht aus der Ruhe bringen lassen und dein eigenes Ding gemacht. Du hast dir die Zeit genommen die du brauchtest und auch deine Eltern haben gemerkt, worauf es bei Kindern ankommt: Geduld!
Als du bereit warst, deine Placentaversorgung zu kündigen, weil du wusstest, dass du nun alleine zurecht kommst, hast du ganz gar nicht mehr lange auf dich warten lassen. In der Nacht von Montag auf Dienstag hast du deiner Mama mit intervallmäßigen Wellen eine Vorwarnung gegeben, dass es nun soweit ist. Am Morgen gab es nochmal eine Verschnaufpause, damit gegen Mittag die volle Energie genutzt wurde und Du, die Gebärmutter und deine wundervolle Mama als eine Einheit immer mehr das Abenteuer Geburt vollenden konnten. Stets an eurer Seite, dein wundervoller Papa, der sich sekündlich an den Rhythmus und den Bedürfnissen deiner Mama anpasste. Es war so schön mit anzusehen, wie dieses junge Ehepaar zu Eltern geboren wurden. Und mit ganz besonderen Respekt und Hochachtung habe ich mich um dich und deine Mama gekümmert.
Deine Mama konnte durch deinen kräftigen Herzschlag, dein tiefes Köpfchen, welches sie schon mit den Fingerspitzen berühren durfte den letzten Mut finden und die kleine Angst, die immer wieder Raum einnahm, in Kraft umwandeln. In den letzten Minuten vor deiner Geburt, zeigtest du, dass es dir etwas zu eng ist und deine Halskette aus Nabelschnur verhinderte es, dass du an deinem vorgearbeiteten Punkt stehen bliebst und rutschtest immer wieder zurück.
Deine Mama wurde von deinem Papa in der tiefen Hocke gehalten. Für die letzten drei Wehen habe ich dich an deinem Popo unterstützt, während deine Mama alles gab und du nur etwas gehalten werden musstest.
Und plötzlich war es soweit! Dieser Moment, in dem kurz die Zeit still steht und es so ist als ob der Himmel die Erde berührt.
09. November um 19.29 Uhr!
Deine Mama nahm dich sofort in ihre Arme und schaute ihr Überraschungsei an. Ihre ersten Worte waren: Ein Junge! Dein Papa konnte gar nicht so schnell schauen und war einfach nur überwältigt und brach, genau wie deine Mama in Tränen aus. Auch mir fiel ein großer Stein vom Herzen und musste mich schwer zurückhalten… Deine Geburtsfotografin Jessica, die deine wundervolle Geburtsreise in Bildern fest hielt und ich schauten uns nur mitfühlend an.
Liebe Familie, danke für euer Vertrauen in mich, meine Arbeit und das natürliche Geburtsgeschehen. Es war mir ein Fest!
Ich wünsche euch eine wundervolle Kennenlernzeit im Wochenbett, viel Ruhe und Teamgeist!
Eure Denise
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