Margrete

Während der Schwangerschaft entwickelte sich ihr Wunsch ihr Kind zu Hause zu bekommen. Durch die Begleitung ihrer Beleghebammen standen ihr alle Optionen offen. Durch den eigenen Zeitplan ihrer Tochter musste dann aber doch die Option im Kreißsaal gewählt werden. Nach dem auch der Rizinuscocktail nicht den finalen Start brachte, stimmte sie der Einleitungsempfehlung in der 42+0 ssw zu. Ein mit Prostaglandingetränktes Schwämmchen (Propess) wurde in die Vagina gelegt. Bei dieser Methode wird bis zu 24 Stunden das Hormon an die Schleimhaut abgegeben... Am nächsten Morgen informierte sie mich mit einem Anruf dass sie nun 2-3 minütliche Wehen spürt. Wir trafen uns im Kreißsaal und über den Morgen flowten sich die Hormone mehr ein und der Muttermund wurde immer weicher. Von 2 auf 3cm... Eine Infusion mit Schmerzmittel und etwas gegen die Übelkeit machten die Einleitungswehen umgänglicher. Diese sind nämlich öfter sehr viel unangenehmer als wenn es von alleine anfängt... Bei schönen weichen 6cm konnten wir das Schwämmchen ziehen und ihr Körper machte von alleine weiter. Als es ihrem Kreislauf besser ging entspannte sie in der Badewanne. Etwas Druck machte sich in den Wehen bemerkbar...

 

Am Nachmittag waren wir aber noch nicht viel weiter. Die Gebärende machte tapfer alles mit. Becken kreißen, laufen, liegen, knien usw. Es wurde vieles ausprobiert. Die pralle Fruchtblase wurde eröffnet in der Hoffnung, dass es weiter geht. Stunden später der gleiche Stand bei 8cm. Noch mehr Unterstützung war gefragt. Erst Lachgas und dann PDA verschafften ihr weitere Energie während der Wehentropf am Abend die Gebärmutter wieder in Rhytmus brachte. Ihre Tochter erreichte die tiefe Beckenmitte. Anhand vom CTG sah man, dass es der Kleinen auch etwas zu lang dauerte. Sie fing an zu pressen und schob sie vor die Ausgangstür. Für die wenigen letzten Wehen tolerierte sie die mitschiebenden Hände der ärztlichen Kollegin auf ihrem Bauch... Als das Köpfchen über den Damm gleitete hielt die werdende Mama ihre Hand auf dem Köpfchen und merkte somit ganz genau wie sanft sie nur noch mit schieben musste. Am 11.07.20 um 22.22 Uhr war es geschafft. Margrete war geboren und belüftete ihre Lungen mit einem lauten Geschrei. Die Placenta kam 10 Minuten später unkompliziert und somit war die Geburt komplett geschafft.

Noch mit leicht betäubten Beinen, aber überglücklich ging es nach der ersten U Untersuchung und Anlegen hoch ins Familienzimmer auf Station.

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