Aaron

Zu dem gestrigen Tag passt nur ein Wort: „Lang!“ 

Die werdende Mama meldete sich in der 39+4ssw mit Wehentätigkeit. In der Nacht hat sich der Muttermund schon auf 3cm geöffnet, wie wir beim Hausbesuch fest stellten. Alles super optimistisch und sie meldete sich in den frühen Morgenstunden als sie in den Kreißsaal wollte. Mit super weichen 6cm und einer prallen Fruchtblase wurde sie aufgenommen -Wie wir fest stellten, immer noch in der Latenzphase (Einwehphase). Denn die Abwechslung von regelmäßigen taktischen Wehen bis hin zu den bekannten „unkoordinierten“ Wehen begleiteten unseren Tag. Ein sehr langer Tag... Am Abend dann der heiß ersehnte vollständige Muttermund! Die Geduld und Mühe haben sich gelohnt. „Jetzt bringen wir das auch noch zu Ende!“ Davon musste die Dame aber zwischenzeitlich erst wieder überzeugt werden, denn ihre Hoffnung schien zu schwinden. Wir gaben aber alles! Mama,Papa, Baby, Hebamme und Kreißsaalärztin. Ein großartiges Team!

 

Für eine Hebammenschülerin/Studentin wäre das wirklich der perfekte Tag zum lernen gewesen, dachte ich mir. Wir hatten fast alles dabei. Von Lachgas zur PDA,Homöopathie, Aromatherapie, Anmiotomie+ Oxytocingabe, suspektes -pathologisches CTG und Mikroblutuntersuchungen.

Als das Köpfchen endlich die Beckenmitte erreichte, die erfreuliche Nachricht: das Baby ist tief genug im Becken, damit es vaginal geboren werden kann. Das CTG machte uns nämlich ziemliches Bauchweh. Über die Nachricht, dass wir vaginal nachhelfen können freute sich die Mama sehr. (Ja, man kann sich auch auf sowas freuen!) Es wäre zu schade gewesen auf den letzten Zentimetern doch noch den anderen Ausgang nehmen zu müssen....

 

Und sie gab alles! Was für eine Kämpferin! 20.13 Uhr!.. Geschafft! Aaron kam im ersten Moment etwas schlapp zur Welt und zur Erstversorgung zum Kinderarzt. Und da sahen wir die Lösung des Rätsels. 2 mal die Nabelschnur um den Hals und einmal wie einen Rucksack um die Schultern. Gottseidank war die Schnur lang genug junger Mann . Schon nach zwei Minuten kam er wieder zurück ins mütterliche bonding  Die pH‘s der Nabelschnur (um die Sauerstoffsättigung zu messen) waren wunderbar und zeigten keinerlei Stresszeichen. Hebamme und Ärztin waren etwas verwundert nach so einem CTG und Verlauf, aber so ist es natürlich um so besser.

Nach ca zwei Stunden bezogen die drei ihr Familienzimmer. Ich hoffe ihr hattet eine erholsame Nacht ihr Lieben. Ihr könnt so stolz auf euch sein. Genießt eure Belohnung!

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