Elysia

Am 21. Januar 2020 kamen die lang ersehnten Wehen. Für die Frau das erste Kind, für die Hebamme die erste Geburt auf Englisch nach vielen Jahren . Die Gebärende von der ich heute erzähle ist eine Wissenschaftlerin und ist es so garnicht gewohnt etwas nicht erklären zu können oder gar nicht kontrollieren zu können. In der 41+1 Ssw entschied sich dann aber ihr Mädchen sich auf den Weg zu machen und ab da wurde aufgehört sich einen Kopf zu machen  Entspannt wehte sich die werdende Mutter ab morgens zu Hause ein. Immer an ihrer Seite ihr Mann. 2 Kontrollbesuche von der Hebamme und immer wieder Entwarnung: „Es ist noch Zeit, Geduld!“ Die Hebamme ging ihren geplanten Hausbesuchen nach, kam nach 9 Stunden nach Hause, aß etwas und bekam nochmals einen Anruf um 21 Uhr: Sie möchte jetzt in den Kreißsaal! Die Wehen sind nun intensiver und sie möchte nicht länger warten bevor der Weg zu unangenehm wird. Im Kreißsaal eröffnete der Muttermund über Nacht jeden Zentimeter so zögernd wie es nur ging. Am nächsten Morgen mit einer PDA doch noch der ersehnte vollständige Muttermund (10cm)! Und der kindliche Kopf? Machte sich genau so gemütlich auf den Weg Richtung Ausgang wie der Muttermund zum finalen Eröffnen brauchte. Am Nachmittag um 16 Uhr brach dann nicht nur bei der Frau die völlige Erschöpfung ein, sondern auch bei der Hebamme. Aus medizinischer Sicht, nach Diskussion mit den Diensthabenden Ärzten hat man noch etwas zu gewartet bis man ihr hilft und deswegen entschied ich mich schweren Herzens, aber verantwortungsbewusst die Geburt an eine Kollegin aus dem Spätdienst zu übergeben. Nachdem ich gegangen bin wurde es dem Kind auch zu lang und das CTG (fetale Herztonüberwachung) wurde pathologisch. Mit einer Glockengeburt erblickte Elysia gesund das Licht der Welt. Erschöpft, müde aber über glücklich dass es doch noch funktioniert hat nach so vielen langen Stunden berichteten die Eltern mir per SMS. Nach 33 Stunden wach sein fiel ich ins Hebammenkoma und besuchte die Familie am nächsten Tag!

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